Ach du dickes Ei…

Oder – wie wir zu einem unverhofften Besuch auf einer Straußenfarm kamen.

Stress in Königstein!
Nein, natürlich nicht in ganz Königstein.
Aber in einer Hotelküche am Marktplatz, bei der Familie Pesold. Dort gab es zu der Zeit viel vorzubereiten. Das Haus voller hungriger und gaumentechnisch verwöhnter Gäste und die anstehende Eröffnung der Schlemmerwochen 2019 mit dem Motto “Wildes Afrika”. Das Motto verlangte nach frischem Straußenfilet. Jenes war aber nicht rechtzeitig in ausreichender Menge geliefert worden.

Die Not war groß. PerTelefon gelang es dem Gastronom eine lieferfähige Quelle auf zu tun! Aber noch am Bestelltag liefern, unmöglich. Die Not war groß…, die Zeit knapp…! Was nun?

Touristen! Die Lösung. Man nehme zwei reiselustige Touristen aus dem Hotel mit Lust auf neue Ausflugsziele und Zeit. Statte diese mit einer speziellen Kühltasche für die “kühlkettenunterbrechungsfreie” Spedition des Fleisches aus und sende sie in nordöstlicher Richtung aus. Da die Ware erst am Abend benötigt wurde, entstand so ein schöner Ausflug in eine für diese Touristen noch nicht bereiste Region.

Und sie sollten es nicht bereuen! Knappe 70 Kilometer nordöstlich von Königstein gibt es eine Straußenfarm in der Nähe der tschechischen Grenze. Der “Straussenhof Kotzenbach” bei Püchersreuth nördlich von der Stadt Neustadt an der Waldnaab. Und da wir dort angemeldet wurden, gab es auch Gelegenheit, sich dort ein wenig umzuschauen. Natürlich sind die imposanten Staraußenvögel die Stars des Hofes und aus der Nähe zu betrachten. Respekt vor den Tieren und etwas Abstand sind jedoch geboten

“Alle Ställe waren nun leer und es wurde ruhig auf unseren Hof. Kein Dauerzustand dachten wir, also sind wir auf die Idee gekommen, die vorhandenen Stallungen umzubauen und mit der Straußenhaltung anzufangen.”

Familie Franz aus Kotzenbach!

Besagter Hof war ehemalig ein Betrieb mit Schafen und Schweinen. Im Nebenerwerb jedoch nicht mehr rentabel zu bewirtschaften, sann man auf andere Möglichkeiten Flächen und Ställe des Hofes zu nutzen. Ein Hofladen, ein Biergarten und eine kleine Restauration rund um die Straußenhaltung entstand. Vögel legen ja bekanntlich Eier. Große Eier. Neben den innereren Werten dieser Eier lassen sich aus den geleerten Eiern sogar Kunstwerke schaffen! In die Schalen werden beispielsweise Bilder hineingefräst. Es gibt also jede Menge zu entdecken auf dem Hof!

Mehr zur Farm… hier klicken.

Da die Rückreise wegen des Fleisches zügig erfolgen musste, besuchten wir zuvor noch die Stadt Neustadt an der Waldnaab. Die Ortsmitte wartet mit schönen Giebelhäusern und einer prächtigen katholischen Kirche auf.

Modern: Freies Wlan in der Ortsmitte. Tradition: zwei Wirtshäuser in denen das in der Oberpfalz beliebte Zoigl-Bier kredenzt wird. Neustadt hat Stadtrechte seit 800 Jahren und nachgewiesene Besiedlungsspuren im Stadtgebiet stammen aus aus Stein- und Bronzezeiten. Im kleinen aber feinen Stadtmuseum nahe der Kirche präsentiert die Stadt ihr prächtiges Glashandwerk, Kostbarkeiten aus den Bürgerhäusern, Kirchen & Klöstern sowie Themen der Stadtgeschichte.

Oben: In der Stadtpfarrkirche mit Sicht auf den Chorraum.
Unten: weitere schöne Ansichten der Altstadt.

Auch dieser Ort ein lohnenswerter Fleck in der Oberpfalz. Meine ich… Zumal auch hier die Gastlichkeit den Aufenthalt wahrlich versüßt!