Oberpfälzer Krippenwelten in und um Königstein herum
Neulich waren wir wieder in der Oberpfalz. Oh Wunder (Insiderwitz für meine Bekannten…). Ende November. Coronazeit. Die Coronazahlen explodieren wieder. Eigentlich bereits fast alles zu. Restaurants mit 2G-Regeln. Und Freunde und Bekannte vor einem möglichen Lockdown noch einmal zu sehen, das war die Intension. Das wir auf Herden von besonderen Schafen treffen könnten, das hätten wir nicht erwartet…
Der Advent ist eine Zeit der Weihnachtsmärkte und Ausstellungen rund um das Thema Weihnachten. Da ist bei uns in NRW auch einiges geboten, jedoch fehlt das Thema Krippen meistens. Meine ich…
In der Oberpfalz jedoch nicht. Privatleute, Krippenbaumeister*innen, Krippenbauvereine sind hier aktiv, Museen befassen sich mit dem Thema. Als Beispiel nenne ich einmal die Stadt Plößberg im Oberpfälzer Wald. In dieser Region haben die Figurenschnitzerei und der Krippenbau Tradition. Früher eher im Nebenerwerb in der Winterzeit betrieben, heute lieb gewonnenes Brauchtum geworden. Fast jede Familie, jeder Haushalt besitzt hier eine eigene Krippe. Von der kleinen Themenkrippe bis hin zu großen Landschaftskrippen.
Was ist in Plößberg nun so besonderes? Dort werden nicht nur im Verein Krippen gebaut, sondern die Schnitzer und Schnitzerinnen sind mit dem Ehrgeiz unterwegs, einmal die weltgrößte Krippe zu erstellen. 12.000 Figuren stehen auf dem Plan. Im Kultursaal der Stadt stehen laut Entwurf 70 Quadratmeter allein dafür zur Verfügung. Ziel ist es die Einzelkrippen begehbar zu gestalten und die Besucher als Teil dieser Krippe einzubeziehen…
Kommen wir zu den Schafen. Die oben genannten Schnitzer und Schnitzerinnen wollten diesen Rekord bereits letztes Jahr angehen. Dieses Jahr wurde es wieder nichts. Also das mit der Schau. Corona sei Dank… Bisher schnitzten sie über 100 Schafe für die Herde. Neues Ziel für die Ausstellung ist jetzt das Jahr 2022. Corona wütet wieder. Wie man hört wird weiter geschnitzt werden. So wird wohl auch die Herde eines der Superlativen dieser Krippe werden…
Das Schöne an der Gegend ist aber, dass viele Menschen Krippen haben und diese den ganzen Advent über zeigen. In Gasthäusern findet man sie, Draußen vor Kapellen auf flachen Anhängern oder wie in Königstein vor dem Hotel zur Post in einer großen Schauhütte. Diese zeigt üblicherweise das touristische Leistungsvermögen der kleinen Stadt. Heuer jedoch füllt eine große und beleuchtete Krippe das Häuschen komplett. Der Wirt des Gasthofs Hotel zur Post hat sie selber gebaut. Eine tolle Idee! In der einen Woche meines Aufenthalts sah ich viele Kinder und Erwachsenen die sich die Krippe angeschaut haben.
Selbst erlebt habe ich vor der Coronazeit im Ort Vilseck eine üblicherweise alle drei Jahre statt findende Ausstellung der Krippenfreunde Vilseck e.V.. Dort waren mehr als 50 Eintelkrippen zu sehen. Von Außenkrippe über Großkrippe bis hin zur Kleinstkrippe in einer Walnussschale. Kann ich nur empfehlen!
Ein paar weiterführende Links zum Thema:
http://www.krippenfreunde-vilseck.de
https://ploessberg.de/freizeit-tourismus/krippenschau-20222023/