aus dem Gasthaus Hotel zur Post in Königstein
Schlemmertempel mit Außengastronomie und gemütlicher Gaststube
Sie meinen, das wäre jetzt schon Werbung? Sie haben wohl Recht… Bin ich doch schon 35 Mal dort für meine Aufenthalte eingekehrt. Mich begeistert das ganze Drum und Dran in dem Haus. Ein Haus mit Geschichte. Ein modernes Haus. Ein Haus mit Geschichten und interessanten Gästen. Kulinarik wird groß geschrieben. Und was Chefin, Chef und mittlerweile auch der Sohn des Hauses als Küchenmeister auf die Teller bringen, da gerate ich gerne mal ins Schwärmen…
Neben der guten bayrischen Küche stehen auch immer internationale Gerichte auf der Karte. Es gibt viele Anstrengungen für die Gäste abwechlungsreiches Essen zu servieren. Schauen sie einmal nach den sogenannten Schlemmerwochen der Region. Da haben die beteiligten Gastronomen und Gatronominnen ein spezielles Motto für einen Monat. Meistens von Mitte Oktober bis Mitte November zu genießen. Themen lauten beispielsweise “Tour de France”, oder Peru, oder, oder…
Aber an dieser Stelle gehts aber um Ansichten der Gastronomie. Und die Geschichten aus dem Gastraum…
Im Hotel wohnen oft Geschäftsreisende. Unter anderem einmal während einer meiner Aufenthalte. Eine Dame mittleren Alters kam gegen 21 Uhr an. Sie stammte aus England, wie sie sagte und bereits die Ankunft war für sie anstrengend gewesen. Sie berichtete, dass sie direkt vorm Hotel keinen Parkplatz mehr gefunden habe. Sie sei vom Tag gestresst und verlange, dass jemand ihren Wagen parkt. Zugegeben, manchmal herrscht um das Hotel herum Knappheit sein Vehikel abzustellen. Da werden bei körperlicher Erschöpfung dann die 100m bis zum großen Parkplatz lästig.
Nun, es gab dann mit Unterstützung der Rezeption doch noch am Marktplatz ein Plätzchen zu Parken. Nächstes Problem Parkscheibe. Whats that? Ok, Erklärung und Scheibe gab es auch an der Rezeption.
Nach dem Einchecken blieb sogar die Küche für die Frau länger offen. Denn sie verspürte noch Hunger. Sie kam in den Gastraum und suchte sich ein gemütliches Plätzchen. Ein Cordon bleu mit reichlich Pommes… Irgendwie war sie damit nicht zufrieden oder die Augen größer als der Magen… Die Hälfte der Mahlzeit ging zurück und die Dame nach dem vorsorglichen Auschecken zur Nachtruhe.
Am Morgen darauf beim Frühstück. Wie der Zufall es will, sind wir ebenfalls in der Gaststube anwesend. Die Dame genießt sichtlich ihr Frühstück. Wir ebenso. Als sie ihres beendet hat beginnt sie lautstark zu telefonieren. Ihre für 10 Uhr angesetzete Besprechung, so konnte man zweifelsfrei durch ihre lautstarken Kommentare vernehmen, wurde verschoben. Das machte sie nervös. Außerdem würde sie nicht wie vereinbart abgeholt, sondern soll mit dem eigenen Wagen anreisen. Das war eine Herausforderung. Sie orderte noch einen großen Kaffee (Haferl) und begann auf dem Handy wohl ihr Ziel zu suchen. Irgendwann sprang sie dann auf und meinte, sie müsse an ihren Wagen das Navi programmieren.
Zu mir sagte sie dann im Befehlston , ich solle auf ihren Kaffee aufpassen, den sie nachher noch austrinken wollte. Das habe ich natürlich brav gemacht. Aber die Dame fuhr irgendwann einfach davon, ohne auch nur noch einen Gedanken an ihr mittlerweile Kaltgetränk und an den Wächter zu verschwenden…
Andere Zeit. Wieder spät am Abend. Eine Frau mit einer jugendlichen Tochter kommt in den Gastraum. Ihr Auto wäre auf der knapp einen Kilometer entfernten Bundesstraße liegen geblieben. Sie seien zu Fuß nach Königstein gekommen und hätten gerne ein Zimmer und etwas zu Essen. Gepäck natürlich im Wagen. Ein Zimmer gab es noch. Und ein Abendessen auch. Gezahlt würde mit Karte. Um das Auto würde sich jemand kümmern…
Am Morgen dann, nach dem Frühstück, auscheken. Die Karte funktioniert nicht. Aber auf dem Zimmer hätten sie noch eine. Lange Rede kurzer Sinn. Keine Karte, kein Bargeld. Die Polizei kommt… Auch sowas passiert.
Stammgäste gibt es natürlich auch. So haben wir ein paar Leute aus der Oberpfalz kennen lernen dürfen. Ein älteres Ehepaar. Aus der Region! Knapp dreissig Kilometer weg von Könogstein in Illschwang daheim. Es war für sie immer der Jahresurlaub. Er war etwas Gehbehindert. Sie noch fit und fuhr sogar tagsüber auch schon einmal nach Hause um die Briefost aus dem Kasten zu nehmen…
Jedenfalls hatten die Beiden Vollpension gebucht und fühlten sich pudelwohl. Ihr Sitzplatz im Lokal war immer an der gleichen Stelle. Er ein zwei Biere, sie einen Rotwein zum Essen.
Aber beide hatten immer schön etwas zu erzählen und waren gesprächig.
Das Gesprächige war das Problem… Anfangs waren wir des Oberpfälzischen Dialekts kaum mächtig. Also verstanden wir uns anfangs nur schwer. Aber schön zum üben…
Mittlerweile leben sie leider nicht mehr. Wir denken aber oft und gerne an sie zurück. Finde es schon interessant, wie abwechslungsreich allein die Erlebnisse im Gastraum sein können.
Vom Essen habe ich noch garnicht geredet…