Mitte April 2022
Um das zu erleben oder zu sehen, ist das in diesem Fall eine Grenzüberschreitung notwendig. Ein kurzes Stückchen in Richtung Mittelfranken bewegen. Kurz hinter der westlichen Grenze der Oberpfalz. Da liegt dann das grüne Schlaraffenland für die Verwandtschaft von Knoblauch, Zwiebel und Schnittlauch ganz unscheinbar im Umfeld der Stadt Hersbruck.
Bärlauch mag es schattig, feucht und humusreich. Das scheint in den Laubwäldern der Region an manchen Stellen (Muldenlagen auf Hochebenen zum Beispiel) der Fall zu sein. So sieht man auch Wasseransammlungen und kleinere Sumpfstellen wie die oben im Bild. An Hanglagen kann so eine Mulde auch leicht der Pflückerin oder dem Pflücker zum feuchten Verhängnis werden. Im leicht abfallenden Gelände gerät man schon einmal schnell ins Schwanken. Zumindest wenn mann auf einer Kiste hockt um nicht auf den Knien pflücken zu müssen.
So erging es beinahe der Pflückerin im Bild, als sie sich bärlauchblattaneignend dem Baum vor ihr näherte. Plötzlich geriet ihr Untersatz aus dem Gleichgewicht. Sie kippte talwärts. Den Sumpf vor Augen. Das Bein ausgestellt und einen Arm ins Laub gekrallt. Das verhinderte das Bad im Schlamm. Puh… Das war knapp.
Zweieinhalb Stunden pflücken. Das ergab drei große Körbe Bärlauchblätter. Pflückt man ohne Handschuhe hat man auch tagelanges Knoblaucharoma an den Händen… Nach dem Pflückvergnügen stehen auch noch ein paar Stunden putzen der Blätter an.
Die Verarbeitung der Bärlauchblätter ist Fleißarbeit. Geduld und sorgfalt ist geplant. Der Lohn ist ein üppiger Vorrat an wohlschmeckendem Pesto. Das reicht für für ein Jahr Einsatz in der Küche.
Gut möglich, dass sie bei einem Besuch in der Oberpfalz etwas von dem selbst gepflückten Pesto in einem Gericht kosten können. Schon wieder ein Grund, die Oberpfalz zu besuchen…